Unternehmen Trendthema News
Abb.: Siemens AG
24.11.2021

Ökosystembasierten Ansatz für den Austausch von Emissionsdaten entwickelt

Die Dekarbonisierung der Industrie ist eine unternehmensübergreifende Herausforderung, da der überwiegende Teil des ökologischen Fußabdrucks von Produkten in der Lieferkette entsteht. Als ein führender Anbieter im Bereich der Automatisierung und industriellen Software, bringt Siemens nun erstmalig eine Lösung zur effizienten Abfrage, Berechnung und Weitergabe von Informationen über den realen CO2-Fußabdruck von Produkten (Product Carbon Footprint - PCF) auf den Markt.

Mit SiGreen lassen sich Emissionsdaten entlang der Lieferkette austauschen und mit jenen aus der eigenen Wertschöpfung zu einem realen CO2-Fußabdruck eines Produktes kombinieren. Dafür initiiert Siemens das offene und branchenübergreifende Estainium Netzwerk, mit dem Ziel, Herstellern, Lieferanten, Kunden sowie Partnern den Austausch vertrauenswürdiger Daten zum CO2-Fußabdruck zu ermöglichen.

SiGreen macht den CO2-Fußabdruck von Produkten nachvollziehbar und ermöglicht es Unternehmen, gezielte Reduktionsmaßnahmen mit quantifizierbarer Wirkung zu ergreifen. So unterstützt das CO2-Management Unternehmen auf dem Weg hin zu einer klimaneutralen Produktion und erlaubt es, Nachhaltigkeit als entscheidenden Wettbewerbsfaktor zu nutzen.

Cedrik Neike, Mitglied des Vorstands der Siemens AG und CEO Digital Industries: “Alle unsere Kunden eint der Wunsch, den CO2-Fußabdruck ihrer Produkte zu verringern. Doch dazu müssen sie den CO2-Ausstoß ihrer Lieferkette zuerst genau kennen. Und sie müssen wissen, mit welchen Anpassungen sie am meisten CO2 einsparen können. SiGreen und Estainium ermöglichen genau das. Wir bringen damit dringend benötige Transparenz in die Lieferketten und schützen gleichzeitig die Vertraulichkeit der Daten. Diese Technologie kann uns unserem Ziel einen großen Schritt näherbringen: einer klimaneutralen Industrie.”

Um die Emissionsziele in der Wertschöpfungskette effektiv zu erreichen, sind genaue Daten erforderlich. Mit SiGreen hat Siemens eine Anwendung zur effizienten Erfassung von tatsächlichen Daten entwickelt, die dort erhoben werden, wo die Emissionen entstehen: In den jeweiligen Schritten entlang der Lieferkette.

Bei der Berechnung des CO2-Fußabdrucks nutzt SiGreen Realdaten, anstelle von industriellen Durchschnittswerten. Damit werden Product Carbon Footprints zu einem Mess- und Steuerungsinstrument und können so aktiv mit Verbesserungsmaßnahmen gezielt gesenkt werden. Der überwiegende Teil der produktbedingten Emissionen entsteht in der Lieferkette. Um diesen Product Carbon Footprint (PCF) messbar zu machen und zu reduzieren, ist daher eine Zusammenarbeit entlang oftmals komplexer und branchenübergreifender Lieferketten erforderlich.

Dafür initiiert Siemens das offene Estainium Netzwerk, mit dem Hersteller, Lieferanten, Kunden und Partner Daten zum CO2-Fußabdruck austauschen können. Durch seine dezentrale Architektur bietet es ein hohes Maß an Datenschutz. Für die Vertrauenswürdigkeit der geteilten Information sorgt die innovative Distributed Ledger Technologie (DLT), mittels welcher sich kryptografische Zertifikate erstellen und austauschen lassen. Dadurch werden die bereitgestellten Daten verifiziert und somit die vertrauenswürdige Aggregation eines CO2-Fußabdrucks über die gesamte Lieferkette ermöglicht – ohne dass die beteiligten Unternehmen strategisch relevante Informationen, beispielsweise über ihre Lieferketten, offenlegen müssen.

Kunden können die vom Lieferanten angegebenen Werte überprüfen, indem sie automatisiert, über die IDUnion-Blockchain einen sogenannte Verifiable Proof gegen das jeweilige Credential verifizieren, wobei jede Partei die volle Kontrolle über ihre Daten behält, da keine zentrale Speicherung erfolgt. Durch die Vereinfachung der Kommunikation mit den Partnern in der Lieferkette und die Optimierung der Berechnung der eigenen Emissionen, wird der Aufwand für die Erstellung des CO2-Fußabdrucks, gegenüber anderen am Markt befindlichen Verfahren, erheblich reduziert.

(Quelle: Siemens AG)

 

Schlagworte

AnpassungAutomatisierungCO2DekarbonisierungEmissionenEUIndustrieINGKlimaLieferkettenNachhaltigkeitProduktionSiemens AGSoftwareSteuerungUnternehmenWettbewerb

Verwandte Artikel

02.05.2024

Iberdrola Deutschland schließt PPA mit Salzgitter Flachstahl GmbH

Iberdrola Deutschland und die Salzgitter Flachstahl GmbH haben einen weiteren langjährigen Stromliefervertrag (PPA) über 15 Jahre geschlossen. Ab 2025 wird Iberdrola Deut...

Anlagen Blech Bleche Dekarbonisierung Deutschland Energie Energiewende Energiewirtschaft Entwicklung EU Flachstahl Gesellschaft Grobblech Ilsenburger Grobblech GmbH Inbetriebnahme Industrie ING KI Klima Klimaziel Klimaziele Konstruktion Kooperation Offshore Partnerschaft Produktion Rohre Sachsen Salzgitter Salzgitter AG Salzgitter Flachstahl Salzgitter Flachstahl GmbH Stahl Stahlrohre Strategie Transformation Umwelt Unternehmen USA Verkauf Wasserstoff Wettbewerb Windpark Wirtschaft Zusammenarbeit
Mehr erfahren
Zink aus Kokkola von Boliden
30.04.2024

Niedax setzt in der Produktion auf CO₂-reduziertes Zink

Ab diesem Jahr wird die Niedax Group erstmals „Low-Carbon Zinc“ der Firma Boliden in der eigenen Feuerverzinkerei am Standort St. Katharinen (Rheinland-Pfalz) einsetzen.

ABB Anlagen CO2 Emissionen Energie EU Gesellschaft Industrie ING KI Klima Klimaschutz Produktion Rohstoffe Unternehmen USA Wirtschaft Zusammenarbeit
Mehr erfahren
30.04.2024

Gianpietro Benedetti, Präsident der Danieli-Gruppe, verstorben

Mehr als 60 Jahre lang hat Gianpietro Benedetti Leidenschaft für Innovation bewiesen. Mehr als 80 Patente hat der Entwickler der Danieli-Gruppe am 28. April im Alter von...

AIST Anlagen Anlagenbau Danieli Danieli S.p.A. Entwicklung EU Flachstahl Forschung Inbetriebnahme Industrie ING Innovation Italien Karriere Konstruktion Maschinenbau Metallindustrie Patent Produktion Stahl Stahlerzeugung Stahlproduktion Technik Transformation Transformationsprozess Umwelt Unternehmen Vertrieb Walzen Walzwerk Warmwalzen Wettbewerb Wirtschaft
Mehr erfahren
Lobby des Hauptsitzes von Cremer Erzkontor in Lübeck
30.04.2024

Cremer Erzkontor gründet Unternehmen für Vertrieb von Kyanit

Cremer Erzkontor GmbH & Co. KG aus Lübeck, Deutschland, freut sich, bekannt zu geben, dass mit Wirkung zum 1. April 2024 die Vertretung der Kyanit Mining Corporation in G...

Automobil Deutschland Entwicklung EU Großbritannien Handel Industrie ING KI Lieferketten Logistik Ltd Ltd. Mining Recycling Unternehmen Vertrieb
Mehr erfahren
Grafik der SALCOS-Direktreduktionsanlage. Im Hintergrund das Stahlwerk der Salzgitter AG.
29.04.2024

Steuler mauert DR-Anlage bei SALCOS feuerfest aus

Steuler hat den Auftrag für die komplette feuerfeste Ausmauerung der DR-Anlage im Rahmen von SALCOS erhalten. Die Gruppe hat sich bereits vor Jahren als Technologiepartne...

Anlagen CO2 Dekarbonisierung Direktreduktion Emissionen Erdgas EU IMU Industrie ING KI Klima Produktion Roheisen Salzgitter Salzgitter AG Stahl Stahlherstellung Stahlindustrie Stahlproduktion Temperatur Transformation Wasserstoff Wasserstoffbasiert Werkstoff Werkstoffe
Mehr erfahren