Veranstaltung
Prof. Dr. Halit Ziya ­Kuyumcu (re.) erhielt von Peter Liszio, dem Vorsitzenden des VDKF, auf der diesjährigen Kokereitagung die Kokermedaille 2019 - Foto: VDKF
13.06.2019

VDKF verleiht Prof. Halit Z. Kuyumcu die Kokermedaille

Der Verein Deutscher Kokereifachleute VDKF richtete Ende Mai seine Fachtagung 2019 auf dem Gelände der historischen Zeche Zollern in Dortmund aus. Dabei wurde die Kokermedaille 2019 an Prof. Dr. Halit Ziya Kuyumcu aus Berlin verliehen.

Den fast 120 Tagungsteilnehmern aus den Kokereien, dem Kokereianlagenbau, der Zulieferindustrie, interessierten Kreisen und Vertretern der Bezirksregierungen des Ruhrgebietes wurde ein bunter Strauß an Vorträgen geboten. Der VDKF setzte sich erstmals intensiv mit den Alternativen einer klimafreundlicheren Stahlproduktion auseinander. Dr.-Ing. Reinhold Achatz, seines Zeichens CTO und Leiter der Corporate ­Function Technology Innovation and ­Sustainability der ­thyssenkrupp AG, stellte in seinem Auftaktvortrag den aktuellen Stand von ­Carbon2Chem vor, Dr.-Ing. Hans-­Bodo ­Lüngen (Stahlinstitut VDEh) erläuterte die Möglichkeiten einer kohlenstoffarmen Stahlproduktion und Dr. Horst Mittelstädt von thyssenkrupp Steel Europe erläuterte die Chancen einer Wasserstofferzeugung auf Basis der Methanpyrolyse. Weitere Beiträge aus dem Bereich des Kokereianlagenbaus, des Kokereibetriebes und der Kokereihistorie rundeten den Vortragsreigen ab. Einen besonderen Stellenwert hatte die zum zweiten Male durchgeführte Science-Slam, ein Vortragswettkampf von vier jungen Nachwuchskräften aus dem Kokereisektor.

Höhepunkt der Veranstaltung war die Verleihung der goldenen Kokermedaille durch den Vereinsvorsitzenden Dipl.-Ing. Peter Liszio an Prof. Dr. Halit Ziya ­Kuyumcu aus Berlin. Prof. Kuyumcu wurde für sein Lebenswerk, insbesondere aber für seine Verdienste um die internationale Vermarktung der saarländischen Stampftechnologie im Ausland und die wissenschaftliche Durchdringung des Stampfens von Steinkohlen an seinem Lehrstuhl an der TU Berlin ausgezeichnet. Er hat sich auch außerhalb der Kokereitechnik höchste Meriten erarbeitet. Als Geschäftsführer der ­Wismut 2 gelang ihm die Umorganisation des Uranbergbauunternehmens in Ostdeutschland. Er konnte für seine fast 6.000 Mitarbeiter neue zukunftsgerichtete Perspektiven im Bereich Stahlbau, Engineering und Consulting nachhaltig etablieren. Darüber hinaus hat er sich als Geschäftsführer im Lausitzer Braunkohlentagebau mit der Rekultivierung von alten Tagebaubetrieben auch politische Meriten erarbeitet. Prof. Halit Z. Kuyumcu emeritierte im Jahre 2013 im Alter von 66 Jahren und ist noch heute in diversen Abfall- und Solarprojekten in der Kokerei involviert.

VDKF

Der Beitrag ist erschienen in der Ausgabe STAHL + TECHNIK 1 (2019) Nr. 6/7, S. 8.