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Schuler reduziert seine Kapazitäten in Deutschland besonders in der Produktion - Foto: Schuler
30.07.2019

Schuler fährt Kapazitäten in Deutschland zurück

Der Vorstand der Schuler AG hat ein Maßnahmenprogramm zur Anpassung der Betriebskapazitäten in Deutschland an die veränderten Wettbewerbsbedingungen und den gestiegenen Kostendruck beschlossen. Das bis 2022 angelegte Konzept ziele darauf ab, durch die Stärkung der internationalen Standorte und eine marktgerechte Erweiterung des Produktportfolios weltweite Wachstumschancen besser wahrzunehmen. Gleichzeitig erhielten die in Deutschland verbleibenden Unternehmensaktivitäten eine nachhaltige Perspektive. Durch eine Verbesserung der Rentabilität stärke das Konzept zudem den Handlungsspielraum für technologische Innovationen und die Digitalisierung der Schuler-Gruppe.  

Die Umsetzung des Konzepts erörtert Schuler jetzt mit den zuständigen Arbeitnehmervertretungen. Alle Standorte und Divisionen in Deutschland seien betroffen. Insgesamt verringere sich die Zahl der Arbeitsplätze in Deutschland im Rahmen des Konzepts um rd. 500. Der überwiegende Teil des Abbaus mit rd. 350 Stellen entfalle auf die Produktion. Die  Verringerung soll so sozialverträglich wie möglich gestaltet werden, meldet das Unternehmen. Betriebsbedingte Kündigungen seien allerdings nicht ausgeschlossen. 

Wesentlicher Grund für die Anpassungsmaßnahmen sei, dass sich die Nachfrage von Automotive-, Industrie- und Hydraulikkunden nach vollautomatisierten Pressenlinien, mechanischen Pressen, Servo-Technologie und Schmieden in den vergangenen Jahren zunehmend aus Deutschland und Europa weg insbesondere nach Asien verlagert habe. Diese Entwicklung werde sich über alle Kundengruppen hinweg fortsetzen. So rechne Schuler z.B. damit, dass rd. 80 % der Aufträge für Pressenlinien künftig auf Produktionsstätten der Automobilindustrie im Ausland entfallen.  Die für die heimischen Schuler-Werke relevante Kosten-, Tarif- und Währungsentwicklung in Deutschland erlaube – trotz aller Anstrengungen auch der Arbeitnehmerseite – keine Perspektive, diese wachsende internationale Nachfrage wettbewerbsfähig aus Deutschland bedienen zu können, so das Unternehmen.

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