27.06.2019
Unternehmen
In einem METEC-Pressegespräch am Mittwoch, den 26. Juni, gab Primetals Technologies die Entwicklung einer bahnbrechenden Technologie zur kohlenstofffreien, wasserstoffbasierten Direktreduktion von Eisenerz bekannt. Laut Satoru Iijima, Vorstandsvorsitzender und CEO des Unternehmens, wird bei der voestalpine Stahl Donawitz GmbH, Österreich, eine Pilotanlage errichtet. Primetals Technologies hat das erste Direktreduktionsverfahren für Eisenerzkonzentrate aus der Erzaufbereitung entwickelt, das keine Vorbehandlung wie Sintern oder Pelletieren erfordert. Primetals kann auf die umfangreichen Erfahrungen aus der früheren Finmet-Entwicklung und Anlageninstallation zurückgreifen. Die neue Technologie kann auf alle Arten von aufbereiteten Erzen und Partikelgrößen von kleiner als 0,15 mm angewendet werden. Als primäres Reduktionsmittel verwendet das neue Verfahren Wasserstoff aus erneuerbaren Energien oder alternativ wasserstoffreiche Gase aus konventionellen Reformern oder wasserstoffreiche Abgase. Dies führt zu einem niedrigen oder gar keinem CO2-Fußabdruck. Die Direktreduktionsanlage ist modular aufgebaut und soll eine Nennkapazität von 250.000 Tonnen pro Jahr haben. Das Modul soll für alle Größen von Stahlwerken verfügbar sein. Eine Pilotanlage, die bei voestalpine Stahl Donawitz, Österreich, zu Testzwecken aufgebaut wird, soll im zweiten Quartal 2020 in Betrieb gehen. Die Pilotanlage wird aus drei Teilen bestehen: einer Vorwärmoxidationsanlage, einer Gasaufbereitungsanlage und der eigentlichen Reduktionseinheit. Ziel der Pilotanlage ist es, den Durchbruchsprozess zu verifizieren und als Versuchseinrichtung die Datengrundlage für den späteren Aufbau einer großtechnischen Anlage zu schaffen. Nachhaltige Stahlproduktion ist neben digitalen Werken, produktiven Anlagen und Neugeschäft eines der vier Schwerpunktthemen von Primetals Technologies auf der METEC 2019.
Primetals